Sonntag, 24. Juni 2007

Pause

Die Alltäglichen Wahrheiten machen ein paar Tage Pause. Am nächsten Samstag geht´s hier weiter.

Bleibt mir gewogen!

Selbsterkenntnis bei Steinbrück?

Wie reuters meldet, hat der SPD-Vize und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der bekanntlich für einen klar politisch motivierten Rechtsbruch verantwortlich zeichnet, seine Partei zu mehr Geschlossenheit aufgerufen. "Wir sind häufig selbst die Stichwortgeber, die dazu führen, dass unsere Spitzenvertreter in den Medien öffentlich beschädigt werden", sagte Steinbrück.

Aha. Wer es mit der grundgesetzlich garantierten Koalitionsfreiheit ausgerechnet als Sozialdemokrat nicht so genau nimmt, der gibt nicht nur Stichworte. Der setzt Zeichen und darf sich nicht wundern, wenn sich die Leute angewidert von einer solchen SPD abwenden. Noch kocht der Konflikt des Bundesfinanzministers mit der Gewerkschaft der Polizei dank der politischen Weitsicht innerhalb der GdP auf Sparflamme. Das wird aber nicht so bleiben, wenn der SPD-Vize Steinbrück weiterhin die Größe zum Einräumen eines Fehlers vermissen lässt.

Wiki des Tages

Heute vor 55 Jahren, am 24. Juni 1952, erschien die erste BILD-Zeitung mit einer Auflage von 250.000 Exemplaren. Von Günter Wallraff, der Hans Esser bei BILD war, bis hin zum BILDblog gehen die Versuche, BILD und seine Methoden zu entlarven.

Der Verantwortung als auflagenstärkste Zeitung Europas entspricht der Hang zur Wahrheit bei BILD nicht, wie wir alle wissen. Keine andere Zeitung wird so oft vom Deutschen Presserat gerügt wie BILD. Die Grafik belegt dies eindrucksvoll.

Samstag, 23. Juni 2007

Georg Danzer

Am letzten Donnerstag verstarb im Alter von nur 60 Jahren einer der genialsten Liedermacher des deutschsprachigen Raums: Georg Danzer.

Eines meiner Lieblingslieder von ihm neben dem Stück "Morgenrot", das die BOTS erfolgreicher als er selbst unter dem Titel "Aufstehen" vermarkteten, ist "Die Freiheit". Zu gerne würde ich Euch ja das Ding YouTube-Video anbieten. Aber leider gibt´s das (noch) nicht. Deshalb hier der Text:

die freiheit

vor ein paar tagen ging ich in den zoo
die sonne schien, mir war ums herz so froh
vor einem käfig sah ich leute stehn
da ging ich hin um mir das näher anzusehen

*nicht füttern* stand auf einem großen schild
und *bitte nicht reizen, da sehr wild!*
erwachsene und kinder schauten dumm
und nur ein wärter schaute grimmig und sehr stumm

ich fragte ihn *wie heißt denn dieses tier?*
*das ist die freiheit!* sagte er zu mir
*die gibt es jetzt so selten auf der welt
drum wird sie hier für wenig geld zur schau gestellt*

ich schaute und ich sagte *lieber herr!
ich seh ja nichts, der käfig ist doch leer*
*das ist ja grade* - sagte er - *der gag!
man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg!*

die freiheit ist ein wundersames tier
und manche menschen haben angst vor ihr
doch hinter gitterstäben geht sie ein
denn nur in freiheit kann die freiheit
freiheit sein -
Wunderschön, nicht wahr? Habe aber bei YouTube ein Video mit seinem ersten "Hit" gefunden, dem ein warmherziger Text von Walter Gröbchen, ehemaliger ORF-"MusicBox"-Redakteur, ist Journalist, Verleger und A&R-Berater in Berlin und Wien. Außerdem ist er Mit-Herausgeber des MP3-Online-Magazins Tonspion, beigefügt ist.


Freitag, 22. Juni 2007

Fahren wie der Vatikan

Endlich! Der Vatikan hat 10 Gebote für´s Autofahren veröffentlicht, wie die WELT meldet. Darunter befinden sich so tolle wie diese:

Du sollst dich an Tempo-Limits halten.
Du sollst ein Auto nicht als Objekt der persönlichen Verherrlichung oder als Ort der Sünde benutzen.
In den "Richtlinien für eine pastorale Verhaltensweise auf der Straße" heißt es weiter: "Autos neigen dazu, die primitive Seite im Menschen zu wecken und erzeugen daher eher unschöne Ergebnisse".

Mehr als im Papamobil ist persönliche Verherrlichung doch nicht machbar, oder? Allerdings, dass Autos die primitive Seite im Menschen wecken, weiß man wohl nirgends besser als im katholischsten aller europäischen Länder, nämlich in Polen...

Dumm, dümmer, Kaczynski

Die Forderung der Kaczynskis, die Kriegstoten in die Stimmgewichtung des EU-Rates einzubeziehen und damit Polen auf eine fiktive Einwohnerzahl von 66 Millionen hoch zu rechnen, ist absurd und widerlich.

Mit derart provinziellem Denken hätte es die EU nie dazu gebracht, eine wirtschaftliche Stärke zu erreichen, die es verträgt, marode Wirtschaften wie z.B. die polnische so aufzubauen, dass massenweise Arbeitsplätze nach Polen ausgelagert werden konnten, sehr zum Leidwesen der davon betroffenen Westeuropäer. Wer also so viel Nutzen aus Europa zieht, sollte sich vielleicht auch einmal damit beschäftigen, wie und woher der Nutzen kommt. Diplomatische Unverschämtheiten bzw. Dummheiten wie die der Kaczynski-Brüder wird man dabei in der Kausalkette nicht entdecken.

Einer für den Morgen

Aus dem Jahr 1978 stammt diese Nummer. Die Anmoderation in der Sendung "Rockpop" spiegelt die Ratlosigkeit wieder, die man damals ob solcher Klänge aus Synthesizern hatte. Die deutsche Band Kraftwerk baute sich übrigens einen Teil ihrer Instrumente selbst. Ich habe die Band musikalisch im Schulunterricht kennen gelernt, als unser norwegischer Musiklehrer Age Corneliussen musikalische Muster erklärte und dazu ausgerechnet den Kontrast zwischen Jethro Tull und Kraftwerk bemühte. Damals hatte Kraftwerk mit dem Stück "Ruckzuck", das eigentlich nur aus einer Dreitonfolge bestand einen Hit in Deutschland. Zur gleichen Zeit war das Album "Living In The Past" von Jethro Tull erschienen. Wie Lehrer eben so sind, war das Einfache (Kraftwerk) schlecht und das aufwändig Gestaltete (Jethro Tull) wertvoll...

Wie auch immer. Die Band Kraftwerk wurde spätestens mit dem Stück "Autobahn" 1973 zum Trendsetter, wenn nicht gar zum Begründer des Elektropops. Hier für Euch und mich - auch zur Erinnerung an Konrad Zuse - das Stück "Wir sind die Roboter".



Wiki des Tages

Ob diese Zeilen oder das Internet samt unseren Computern überhaupt oder zumindest schon jetzt da wären, wenn heute vor 97 Jahren nicht Konrad Zuse geboren worden wäre, ist fraglich.

Nach seinem Ingenieurstudium war er als Statiker im Flugzeugbau tätig. Da die Berechnungen in der Flugstatik sehr monoton und mühselig waren, kam ihm die Idee, diese zu automatisieren. Das Resultat war der 1938 fertiggestellte, elektrisch angetriebene mechanische Rechner Z1 mit begrenzten Programmiermöglichkeiten, der die Befehle von Lochstreifen ablas. Der Z1 gilt als erster Computer überhaupt.

Die Folgemodelle wurde durchnummeriert bis zum Z25 im Jahre 1967. Auf Initiative von Bill Gates traf sich Konrad Zuse mit diesem auf der CeBIT 1995. Ebenfalls 1995 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde er auch Ehrenmitglied im Chaos Computer Club. Er wurde 2003 im ZDF auf Platz 15 der größten Deutschen gewählt. Am 18.12.1995 starb Konrad Zuse.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Einer für den Abend

Seit ein paar Minuten haben wir kalendarisch betrachtet Sommer. Das Wetter unterstreicht diese Tatsachenbehauptung nicht. Ganz im Gegenteil. Egal. Janis Joplin singt mir die Sommerzeit in die vier Wände. Ich mach´ die Augen zu und sehe im Geiste "die Fische springen und die Baumwolle blühen". Sommer ist, wann ich will!



Der Kölner Express meldet, dass die Bestatter noch in diesem Jahr mit einem Trauerkanal auf Sendung gehen wollen. Was erwartet uns denn da programmtechnisch?

"Themen, die für ältere Menschen relevant sind", sagte Gernig. "Wer einmal einen Todesfall in der Familie hatte, weiß, wie viele Fragen damit verbunden sind." Unter dem Titel "Verarmt, verscharrt, vergessen" werde auf die steigende Zahl von Sozialamts-Bestattungen eingegangen.
Klasse! Als wenn das uns angebotene Fernsehprogramm nicht schon traurig genug wäre...


Wer im Glashaus sitzt...

... der sollte nicht mit Steinen schmeißen. Wenn Peter Struck, wie es der SPIEGEL meldet, sich die Kanzlerin "vorknöpft", weil sie in der Mindestlohndebatte bei der Lösung eines sozialen Problems uneinsichtig war, sollte er sich genau so konsequent seinen Partei-Vize Peer Steinbrück "vorknöpfen", der grundgesetzlich garantierte Standards mit seinem "Gewerkschaftsverbot durch die Hintertür" aufheben möchte.

Sozial oder auch sozialdemokratisch kann man nicht selektiv sein, Herr Struck! Das geht nur ganz oder gar nicht. Pseudosozial oder pseudosozialdemokratisch treibt man der Linkspartei die Leute zu!

Zeichnen auch ohne Software

Wer viel unterwegs ist und nicht immer seinen Laptop dabei hat, wird dieses Tool sehr zu schätzen wissen: Cumulate Draw. Nach dem Aufruf dieser Webseite steht einem ein vollständiges Mal- und Zeichenprogramm zur Verfügung, dass sogar unterschiedliche Plattformen (Windows und Mac) berücksichtigt.

Die Ergebnisse lassen sich auf der eigenen Festplatte auch bequem abspeichern. Kostenlos und gut!

NPD droht mit Gewalt

Der Fraktionschef der NPD Udo Pastörs hat in einer Rede offen zur Gewalt aufgerufen, wie NDR-online meldet.

Vor rund 250 Neonazis sagte Pastörs, wenn die NPD an die Macht gelange, dann bestehe die Verpflichtung, "jene einer gerechten Strafe zuzuführen, die Verantwortung für die Politik tragen". Die herrschende Klasse, so Pastörs, würde Wind sähen und Sturm ernten, und die NPD müsse der Sturm sein. Der Parteienstaat müsse mit Radikalität abgeschafft werden. Nur wer kämpfe, habe die Chance auf Sieg, es gehe um aktiven Widerstand. Pastörs bezeichnete Demokraten als "Papiertiger, die sich im Keller verkriechen".
Dieser Aufruf zur Gewalt darf nicht ungeahndet bleiben! Dass muss Folgen haben! Was wird das Parlament von Mecklenburg-Vorpommern nun tun?

Wiki des Tages

Heute vor 59 Jahren, am 21. Juni 1948, wurde mit der Währungsreform die Deutsche Mark als Zahlungsmittel in den Westzonen eingeführt. Bis zum 31. 12.2001 war sie nicht nur Zahlungsmittel, sie war auch das Symbol des wirtschaftlichen Aufstiegs unseres Landes.

Die DM hatte – und hat noch – einen Ruf als „harte“ Währung, dies ist aber sachlich nicht begründet. 1 DM vom 21. Juni 1948 war zum 31. Dezember 1998 rechnerisch noch 24 Pfennige wert. Über den Gesamtzeitraum betrug die Inflationsrate durchschnittlich knapp 3 %, das ist höher als bisher beim – als „weich“ empfundenen – Euro, was aber auch auf die hohen Wachstumsraten zurückzuführen sein könnte, welche meistens mit einer höheren Inflation korrelieren.

Der "gefühlte" Wert des Euro lässt mich der Deutschen Mark nachtrauern...

Mittwoch, 20. Juni 2007

Einer für den Morgen

Am Donnerstag beginnen in NRW die Sommerferien. Woche für Woche folgen dann auch die anderen Bundesländer. 33.000 Schulabsolventen haben keine Lehrstelle. Wie´s mit dem Studium aussieht, zeigen Euch die Alltäglichen Wahrheiten ein Posting weiter unten. Dass die meisten Schüler trotzdem froh sind, dass die Schule vorbei ist, unterstreiche ich mit dem Stück "School´s Out" von Alice Cooper aus dem Jahr 1972.



Soziale Selektivität

Dass Arbeiterkinder seltener studieren als Kinder aus privilegierteren Schichten wissen wir schon seit langem. Mit so einer Nachricht würden die Alltäglichen Wahrheiten Euch nicht langweilen.

Wenn es aber so ist, dass ein anstehender Akademikermangel Deutschlands Chancen in der Welt künftig schmälert und gleichzeitig unionsgeführte Länder Studiengebühren erheben, wird das, was der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Rolf Dobischat, "soziale Selektivität" und „beschämend für eine Demokratie“ nennt, für uns alle bedrohlich. Die Rekrutierungspotenziale für mehr Akademiker aus den hochschulnahen Bildungsmilieus seien ausgeschöpft. Die zusätzlichen Hochqualifizierten, die Deutschland dringend benötige, müssten aus den hochschulfernen und einkommensschwächeren Schichten durch eine Bafög-Stärkung mobilisiert werden. Mehr dazu gibt´s bei der Wirtschaftswoche.

Wiki des Tages

Heute vor Jahren fasste der Deutsche Bundestag mit 338 gegen 320 Stimmen den sogenannten "Hauptstadtbeschluss", der eine "faire Arbeitsteilung" für die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn und die Hauptstadt Berlin vorsah.

1994 wurde das Berlin/Bonn-Gesetz beschlossen. Ursprünglich sollten die Ministerien bereits 1995 nach Berlin umziehen, dieser Zeitplan konnte aber nicht eingehalten werden. Stattdessen erging ein Kabinettsbeschluss, in dem festgelegt wurde, dass der Umzug bis 2000 abgeschlossen sein soll und ein Budget von 20 Milliarden DM nicht überschritten werden darf.

Wir alle wissen, dass die Bonner Ministerialbürokratie nach wie vor in unveränderter Personalstärke die Beschaulichkeit des Rheins dem umtriebigen hektischen Berliner Leben vorzieht. Da stellt sich mir doch die Frage: Was ist dekadent? Eine unterhaltsame Antwort auf diese Frage wäre, sich den Spinat von Fleurop kommen zu lassen...

Dienstag, 19. Juni 2007

Grimme-Institut veröffentlicht versehentlich Gewinner vorab

Ein Missgeschick des Grimme-Instituts führte zur versehentlichen Veröffentlichung der Online-Preisträger für nur wenige Stunden auf den Internetseiten des Instituts. Als man den Fehler entdeckte und die Gewinnerliste wieder aus dem Netz nahm, war es allerdings schon zu spät. In diversen Blogs wurde darüber schon diskutiert.

Egal. Ich freue mich darüber, dass Stefan Niggemeier mit seinem Blog einer der Preisträger ist. Sein souveräner Umgang mit dem unglücklichen Auftritt des Grimme-Instituts macht den Preisverleiher zum Preisempfänger. Respekt!

Schon mal zu Ende gedacht?

Die EU-Behörde EASA hat für uns mehr Beinfreiheit in Flugzeugen beschlossen. Damit trägt man der physischen Veränderung der Menschheit Rechnung und will dem "Touristenklasse-Syndrom" begegnen, bei dem es durch die engen Sitze und Sitzabstände zur lebensgefährlichen Thrombosebildung kommt.

Auch die Billigflieger sollen in ihren Maschinen die Sitzabstände an den neuen Standard anpassen. Wie sie danach den mörderischen Preiskampf im Luftverkehr überleben sollen, weiß niemand. Sicher ist, dass in der Folge einige auf der Strecke bleiben werden. Ich als Billigflieger würde vermuten, dass hinter dieser neuen EU-Norm Lobbyisten der teuren Konkurrenz stecken...

Wechselwirkungen

Oliver Kalkofe

Dass Dinge wie der Sachsensumpf möglich werden, kann nicht nur auf juristische Normenverschiebungen reduziert werden. Dafür braucht es auch einer speziellen Gesamtkultur. In Sachsen mag diese auch maßgeblich durch die Sendungen des mdr beeinflusst worden sein. Und wenn Oliver Kalkofe Recht hat, dann hat auch der liebe Gott dabei die Finger im Spiel...

Dieses Video mit dem Highlight der deutschen Sangeskultur "Heidi", gesungen von den Jacob-Sisters, lässt auf Wechselwirkungen zwischen Kultur und Unrechtsbewusstsein schließen.

Fische stinken immer vom Kopf her

Jürgen Roth und ich im Gespräch

Heute um 21:00 Uhr berichtet FRONTAL21 über den sächsischen Sumpf. Aufgedeckt wurde diese Geschichte übrigens von Jürgen Roth, mit dem mich seit Jahren ein vertrauensvoller Kontakt verbindet.

Überraschen sollten uns die Vorgänge in Sachsen nicht wirklich, denn die Normenverschiebung begann von der Öffentlichkeit bemerkt schon vor Jahren, als der Kurt Biedenkopf einen Einkaufsrabatt von 15% beim IKEA-Einkauf bekam oder seine Ehefrau "lieb gewonnene" Einrichtungsgegenstände wie wertvolle Gemälde, Silberleuchter oder Truhen zum Abschreibungspreis vom sächsischen Finanzministerium kaufen wollte. Darüber und den dienerhaften Gebrauch sächsischer Bediensteter berichtet rp-online ausführlich. Wen wundert´s da, wenn man weiter unten in der Hierarchie genau so entspannt mit Normen umgeht?

Ist es nicht bemerkenswert, dass die ersten nennenswerten Ermittlungen im "Sachsensumpf" kurz nach Biedenkopfs Rücktritt vom Amt des sächsischen Ministerpräsidenten geführt wurden?

Wiki des Tages

Heute vor 53 Jahren: New York wird das der Spionage für die Sowjetunion bezichtigte Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg hingerichtet. Ihnen wurde Spionage für die Sowjetunion vorgeworfen. Obwohl sie die Vorwürfe bestritten, und trotz heftiger nationaler und internationaler Proteste, u. a. von Papst Pius XII, Jean-Paul Sartre, Stalin und Albert Einstein, wurden beide am 5. April 1951 zum Tode verurteilt und am 19. Juni 1953 im Staatsgefängnis Sing Sing in New York auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Ethel und Julius Rosenberg waren die einzigen US-amerikanischen Zivilisten, die während des Kalten Krieges der Spionage bezichtigt wurden. Ihr Fall bildet seitdem den Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion über den Kommunismus in den USA. Unterstützer sehen in ihm ein herausragendes Beispiel für die Hysterie und Hexenjagd auf Kommunisten unter Senator McCarthy.

Die amerikanische Neigung zur Hysterie beobachten wir auch heute noch. Das Camp X-Ray bzw. Camp Delta in Guantanamo und die absurden Einreisevorschriften belegen dies.

Montag, 18. Juni 2007

Einer für den Abend

Der blinde Rockmusiker Jeff Healey hat eine eigenwillige Spieltechnik entwickelt, die nichtsdestotrotz spektakulär und effektiv ist.

Die Beatles spielten die George-Harrison-Komposition "While My Guitar Gently Weeps" zuerst. Andere versuchten sich später mit geringem Erfolg daran. Erst Jeff Healey hauchte dem Stück das ein, was es brauchte. Seine Gitarre weept wirklich gently. Und wie!



Die Linke und die FDP

Beide hatten am Wochenende einen Parteitag. Besser als es der Karikaturist Heiko Sakurai sichtbar macht, können es Worte auch nicht. Gefunden beim Perlentaucher:

Gibt es doch noch Hoffnung für Deutschland?

Nicht immer nur klagen und schimpfen! Man muss sich auch einmal freuen dürfen. Ich tat dies gerade eben, als ich im BILDblog lesen konnte, dass die Auflage von "BILD am Sonntag" seit dem Jahr 2000 bis zum heutigen Tag von 2,5 Millionen auf 1,9 Millionen gesunken ist.

Der Chefredakteur von BAMS, Claus Strunz, nennt dies "stabilisiert". Er meint damit die Auflage. Ich hoffe, dass sich das Bewusstsein der Deutschen stabilisiert hat.

Genossen, wovon träumt Ihr nachts?

Wie reuters meldet, wünscht sich Steinmeier Kurt Beck als Kanzlerkandidaten für 2009. Mit der Politik, die die SPD macht, ist es wahrscheinlicher, dass San Marino Fußballweltmeister wird, als dass Kurt Beck Kanzler wird!

Die SPD wird künftig um die 30 Prozent dümpeln. Mehr wird´s nicht mehr werden. Lächerlich bei solchen Zahlen von einer Kanzlerschaft zu träumen!

Wie groß die Gemeinsamkeiten von CDU und SPD mittlerweile geworden sind, belegt doch der Artikel im Kölner Stadtanzeiger. Demnach bittet die SPD-Bundestagsfraktion für kommenden Mittwoch zu einer Diskussion über internationale Finanzmärkte mit Finanzminister Peer Steinbrück - und dem Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Die SPD diskutiert also mit einem Mann, den die NRW-SPD zu Jahresbeginn als „den umstrittensten Manager Deutschlands“ bezeichnet hatte.

Tja, lieber Dr. Bartels, Ihr Buch "Victory-Kapitalismus - Wie eine Ideologie uns entmündigt", das auf seinem Cover die widerliche Geste Ackermanns beim Düsseldorfer Prozess zeigt, wird offensichtlich außerhalb Ihrer Partei mehr gelesen als von Ihren Genossen. Versuchen Sie doch einmal, mit dem Genossen Steinbrück die Mythen der ökonomistischen Leitideologie zu diskutieren. Mal sehen, welche charmanten Titel er dann für Sie parat hat. Sozialdemokratische Traditionalisten hat er vor kurzem ja als "Strukturkonservative" geadelt.

Wiki des Tages und einer für den Morgen

Heute vor 50 Jahren: Das „Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts“ wird in der Bundesrepublik verkündet. Naja, wenn das Gesetz erst vor 50 Jahren in Kraft trat, darf man noch nicht so viel erwarten...

Für die Pop-Musik ist die Geburt Paul McCartneys vor 65 Jahren eines der wichtigsten Ereignisse. Seit heute ist er zumindest nach dem Kalender ein echter Rentner. Dass er während seiner Solokarriere nie an die Erfolge mit den Beatles anknüpfen konnte, mag am Fehlen seines kongenialen Partners John Lennon gelegen haben...

Hier für Euch und mich ein nicht ganz so bekanntes, für mich jedoch sehr wichtiges Stück: She´s Leaving Home! Als ich genug Englisch konnte und den Inhalt des Stückes verstand, habe ich mich auf die Socken gemacht und bin auch von zu Hause abgehauen.

Jethro Tull in Kiel

Knapp 1 1/2 Stunden lang bewies gestern Abend Jethro Tull, warum die Band auch heute vierzig Jahre nach ihrem Start immer noch zum Feinsten gehört, was man sich live anschauen und anhören kann!

Ian Anderson, Martin Barre und Co. verzauberten am Kieler Ostseekai auf der NDR-Bühne das Publikum. Mit unglaublicher Spielfreude und musikalischer Perfektion präsentierten sie sich und ihre Hits. Höhepunkte waren für mich die etwa 10 Minuten lange Version von "Aqualung" und eines sehr freche Interpretation von Leonard Bernsteins "America", während der Martin Barre sogar Jimi Hendrix kopierte. Wer von Jethro Tull nur das legendäre "Locomotive Breath" kannte, wurde gestern auf einer harte Geduldsprobe gestellt. Das Ding gab es als Zugabe. Für mich waren jedoch Stücke wie "Budapest", "Thick As A Brick" oder "Bourre" wesentlich interessanter.

Ian Andersons Show hat sich nicht verändert seit meinem ersten Konzertbesuch im Jahr 1973. Das leicht angewinkelte linke Bein beim Stehen auf dem rechten Bein während seines virtuosen Querflötenspiels ist und bleibt sein "Markenzeichen". Geradezu überschäumende Lebensfreude und wie immer auch etwas koboldhaftes machten auch den Unterschied zu anderen Rockbands ihrer Zeit aus, die sich wie Jethro Tull auf den Bühnen dieser Welt tummeln, ohne jemals deren musikalische Qualität erreichen zu können.

Das Ganze präsentierte der NDR auf seiner Bühne "for free" als Geschenk für die Kieler Woche. Dafür zahle ich doch sogar gerne meine Gebühren.

Mehr Bilder vom Konzert gibt´s übrigens in meinem öffentlichen Picasa-Album.

Sonntag, 17. Juni 2007

Kleines Giveaway


Hängt doch mal an Eure Mails oder Postings diese kleine Grafik an. Ich bin sicher, dass Ihr Euch enorm beliebt macht...

Noch zwei Mal und dann haben wir es überstanden!

Heute noch einmal und nochmal am nächsten Sonntag dann ist es endlich vorbei mit Sabine Christiansens quotenorientiertem Laber-Ersatzparlament! Wie Friedrich Merz und Wolfgang Thierse unisono feststellten, bestimmte die politische Agenda dieser Sendung mehr das parlamentarische Geschehen als sonst irgendetwas. Mein Lieblingskabarettist Georg Schramm hat die Leistung von Sabine Christiansen und Co. mit folgenden Worten gewürdigt:


Politik machen Interessensverbände, die die Fäden ziehen, an denen politische Hampelmänner hängen, die uns dann auf der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen dürfen.

Das sind dann Politfiguren, die in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Ilgner ihre Sprechblasen entleeren.

Und wenn sie da ihre intellektuelle Notdurft verrichtet haben und es tröpfelt nach, dann können sie sich bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne auch noch unter´s Volk mischen
.

Und wer mag, kann sich dies hier nochmal im Original anschauen!

Nun gibt´s die Linke. SPD, quo vadis?

In der Netzzeitung bekommt die SPD, wie ich finde, sehr brauchbare Tipps für ihre eigene Zukunft und den künftigen Umgang mit den Chefdemagogen der Linkspartei.

Nach Meinung des Geschäftsführers des Meinungsforschungs-Instituts Forsa, Manfred Güllner, ist das mangelnde Profil des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck mitverantwortlich für die schlechten Umfragewerte der Sozialdemokraten. «Kurt Beck hatte zwar eine relativ gute Startphase», sagte Güllner im Gespräch mit Netzeitung.de. «Doch hat er seitdem keine Bindekraft entwickelt.» Das sei aber genau das, was eine erfolgreiche Volkspartei ausmacht: Sie müsse unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen, Werte und Interessen bündeln. «Deswegen braucht es eine Person, die den Spagat schafft zwischen dem gewerkschaftlich organisierten Facharbeiter bis hin zu neuen Mittelschichten», sagte Güllner. «Da scheint Beck im Augenblick Defizite zu haben.»

Exakt diese Defizite beobachte auch ich. Ein Parteivorsitzender, der seinem Vize Steinbrück Gewerkschaftsverbote durch die Hintertür belohnt, schafft diesen Spagat nicht. Der sollte sich weiter als Kosmetikberater für Langzeitarbeitslose verdingen.

Ach, SPD, wann begreifst Du endlich, dass Schröder, Steinbrück und Co. Dich nur für ihren eigenen Ehrgeiz als Steigbügelhalter missbraucht haben und weiterhin missbrauchen?

Einer für den Morgen

"Winnetou" macht Pause während der Dreharbeiten

Weil heute der deutsche Komponist Martin Böttcher 80. Jahre alt wird, der uns die Filmmelodien zu den Karl-May-Filmen und den Pater-Brown-Filmen schenkte, erfreue ich Euch und mich mit seinem Winnetou-Thema. Die Helden meiner Kindheit waren selbstlos, mutig und edel. Wer so aufwächst und dann in der Pubertät die Hippiebewegung mitmacht, wird eben zum "Strukturkonservativen", der erforderlichen Reformen in gefährlicher Weise im Wege steht, wie es der SPD-Parteivize bei seiner weiteren Inthronisierung als einer der beiden Stellvertreter Kurt Becks in Anspielung auf Leute formulierte, die traditionelle Werte der Sozialdemokratie pflegen.



So sind wir "Rothäute" eben, Herr Steinbrück!

Wiki des Tages

Der 17. Juni war für uns Deutsche ein wichtiger Tag. 1945 gründete sich die CDU in Köln und 1953 kam es aus Unzufriedenheit mit dem herrschenden Regime führt zum Volksaufstand in der DDR, den Deutsche Volkspolizei und russische Truppen niederschlagen. Um diese Daten der Geschichte wird man sich heute in den Medien gechichtsschwanger sicherlich genau so sorgfältig kümmern wie um die Watergate-Affäre, die mit der Festnahme von fünf Einbrechern heute vor 35 Jahren ihren Anfang nahm.

Ich kümmere mich daher lieber um die Ausrufung der Republik Island, die heute vor 73 Jahren stattfand. Geschehen ist dies in Þingvellir, einem Ort an dem die Isländer bereits seit 930 n. Chr. ihre Versammlungen abhielten und eigentlich eines der ältesten Parlamente der Welt begründeten. Dass die Isländer jeder Art von Reglementierung bis heute mit allergrößter Skepsis begegnen, weiß, wer einmal mit ihnen zu tun hatte. Ich habe diese Erfahrung auch gemacht. Als ich 1999 beruflich dort war, erzählte mir einer meiner isländischen Gastgeber folgendes zu Þingvellir:

Um zu verhindern, dass sich Stammesfürsten der Insel gegen ihn verschworen, verbot ein isländischer Herrscher, dass man sich in Þingvellir zu Beratungen zusammen setzte. Was taten die Untertanen? Sie trafen sich in Þingvellir und legten sich auf den Boden, um miteinander zu sprechen. Auf diese Weise konnten sie straflos über ihre Zukunft debattieren.

Ein Land, in dem solche Geschichten zu Legenden werden, ist von Natur aus befähigt, ausreichend diplomatisches Geschick aufzubringen, um den USA einerseits eine Basis für´s Militär zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig mit Russland die Ölversorgung sicherzustellen...

Samstag, 16. Juni 2007

Weltverbesserer versagen bei sich selbst

Die Organisatoren der G8-Camps bleiben auf ziemlich vielen Schulden sitzen, weil die Campbewohner mehr gegessen und weniger bezahlt haben, als richtig gewesen wäre. Das meldet die Netzzeitung. Nun sollen Promis angepumpt werden, um das Defizit auszugleichen.

Dieses Prinzip des wirtschaftlichen Handelns kommt mir seltsam vertraut vor. Dessen Auswüchse wollten die G8-Gipfelgegner doch mit ihrem Protest anprangern...

So ist es recht

Wie der Hessische Rundfunk berichtet, ermittelt die Gießener Staatsanwaltschaft gegen den hessischen NPD-Vorsitzenden Marcel Wöll wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Wöll hatte bei einer Kreistagssitzung im März Auschwitz als "Stätte des so genannten nationalsozialistischen Terrors" bezeichnet. Klassenfahrten zu dem ehemaligen Konzentrationslager hatte er eine "Gehirnwäsche für Vorschüler" genannt und beantragt, Zuschüsse für die Exkursionen zu streichen. Ein Kreispolitiker hatte Wöll daraufhin bei der Polizei angezeigt. Diese ließ der Staatsanwaltschaft Tonbandaufnahmen der Sitzung zukommen.

Für den anstehenden Wahlkampf in Hessen ist es gut, dass deutlich wird, dass es neben illegaler Parteienfinanzierung auch andere kriminelle Aktivitäten gibt...

BILD und Mathematik: Nöööö!

Als wär´s nicht schon schlimm genug, dass alljährlich Millionen deutscher Touristen zur fortschreitenden Umweltzerstörung der Balearen-Insel beitragen, erhöht BILD, wie BILDblog zeigt, mal eben schnell die Zahl der deutschen Mallorca-Touristen auf sagenhafte 285 Millionen. BILD meldet nämlich:

Allein im vergangenen Jahr hoben laut Statistischem Bundesamt rund 3,8 Millionen Flugzeuge von Deutschland aus gen Mallorca ab.

Herr Steinbrück, so langsam verstehe ich, was sie gegen zu viel Urlaub für deutsche Arbeitnehmer haben...

Einer für den Tag

Es ist "Kieler Woche". Das hätte ich auch ohne Fernsehen und Zeitungen allein durch einen Blick in meinen verregneten Garten gewusst. "Kieler Woche" und Schietwetter sind sehr treue Partner...

Egal. Am Sonntag um 22:00 Uhr steht eine sehr, sehr angenehme Pflichtübung an: Am Ostseeekai spielt Jethro Tull!

Zur Einstimmung gibt´s deshalb für Euch und mich etwas auf die Ohren von einer der besten Rockbands der Welt, das Lied vom betrogenen Lokomotivführer: Locomotive Breath.



Wiki des Tages

Wernher von Braun mit John F. Kennedy

Heute vor 30 Jahren ist Wernher von Braun gestorben. Ein schlimmes Beispiel dafür, dass man sich "im Dienste der Wissenschaft" zur Hure machen kann. In diesem Sinne wird er nur übertroffen von den Wissenschaftlern, die am Manhattan-Projekt teilgenommen haben und im Los Alamos National Laboratory geforscht haben. Der eine hat für den Transport über tausende von Kilometern hinweg gesorgt, die anderen für die furchtbare Zerstörungskraft.

Freitag, 15. Juni 2007

SPD ist unfähig, einen Rechtsextremen auszuschließen!

Nein, ich langweile Euch an dieser Stelle nicht zum xten Mal mit Peer Steinbrück. Der ist zwar für alles gut, aber keinesfalls rechtsextrem. Immerhin etwas. Aber, die Münchner SPD und die Bundes-SPD kriegt es nicht hin, einen Rechtsextremen aus der Partei zu entfernen. Wie die süddeutsche heute meldet, hob das Landgericht Berlin den Parteiausschluss eines Mitglieds der Burschenschaft "Danubia" aus der SPD auf. Die Burschenschaft "Danubia" wird selbst von Kurt Beckstein als "eindeutig rechtsextremistisch" eingestuft.

Wie traurig!

Wie krank ist das denn?

GOLEM berichtet von einer ganz besonderen Masterarbeit mit dem Titel "Spielecontroller im BH". Mittels in und auf der Unterwäsche befindlichen Sensorflächen sollen sich Spiele beeinflussen lassen.So weit so gut. Interessant ist die Begründung der Wissenschaftlerin Jennifer Chowdhury:

"Man kann sich nicht in einen Gamer verlieben, und erwarten, dass er oder sie das Spielen aufgibt, um mehr Zeit mit einem zu verbringen."

Aha. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt Euch dieses Video.

Gewinne für die Telekom, Verluste für den Bund

So hat es das Bonner Landgericht im Zusammenhang mit den Schadensersatzansprüchen gegen die Telekom entschieden. Deshalb muss der Bund, vertreten durch das Bundesfinanzministerium, der Telekom 112 Millionen Euro zahlen, wie die computerwoche meldet.

Beim Börsengang ging bekanntlich nicht alles mit rechten Dingen zu und Immobilien wurden nicht wahrheitsgemäß bewertet. Wegen des hohen Prozessrisikos in den USA hat sich die Telekom dort außergerichtlich mit einer Summe von 95 Millionen Euro plus 17 Millionen Euro für Anwaltskosten verglichen. Dieses Geld bekommt die Telekom nun vom Bund, weil sie in dessem Auftrag aktiv geworden war. Der Bund selbst hatte beim zweiten Börsengang 13 Milliarden Euro eingenommen.

So ist das also. So lange man Gewinne macht, ist man ein unabhängiges Privatunternehmen, das sich den überharten Marktbedingungen stellen und deswegen Gehälter kürzen muss. Verluste werden dem Steuerzahler aufgehalst.

Trauerrede für Waldheim

Gestern starb der Reiter des Pferdes, das anders als er selbst der SA angehörte. Wie das Satiremagazin titanic meldet, soll die ÖVP wegen der nun nötigen Trauerrede in Württemberg vorstellig geworden sein.

FDP macht Sozialpolitik zum zentralen Thema

Die FDP beginnt heute in Stuttgart mit ihrem dreitägigen Parteitag und hat sich die Sozialpolitik als zentrales Thema auf die gelben Fahnen geschrieben. Datum und Inhalt des Parteitages sollen ein bewusstes Zeichen gegen den Vereinigungsvorgang der Linken am bevorstehenden Wochenende setzen.

Man möchte einen "Linksruck" verhindern. Warum nur, so frage ich, hat man dazu denn nicht Peer Steinbrück als Gastredner eingeladen?

Mit seinen Ausführungen zu für Reformen gefährliche Strukturkonservative (seine Bezeichnung für Sozialdemokraten, die traditionelle Werte der Sozialdemokratie nach wie vor für richtig halten) würde Steinbrück in Stuttgart garantiert "standing ovations" bekommen...

Wiki des Tages

Der 15. Juni war in der deutschen Geschichte ein wichtiges Datum, denn:

1945: Neugründung der SPD in Berlin

1961: Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, erklärt auf einer Pressekonferenz: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“.

Viel wichtiger ist dieses Datum allerdings sicherlich für die Spanier, denn:

1977: In Spanien finden erstmals seit 41 Jahren, dem Beginn der Diktatur Francisco Francos, wieder freie Wahlen statt, die vom Mitte-rechts-Bündnis unter Ministerpräsident Adolfo Suárez gewonnen werden.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Der Verlust der Unschuld

Verwirrung erfasste mich, als ich davon erfuhr, dass BILD, Greenpeace, der WWF und der BUND gemeinsame Sache machen. Besser als es Klaus Staeck in der Frankfurter Rundschau gemacht hat, kann ich es nicht kommentieren.

"In diesen taktischen Bündnissen kann nur eine Seite gewinnen. Und das ist jene, die Glaubwürdigkeit benötigt, und nicht die, die sie für eine vermeintlich größere Publicity verschleudert."

Hoffentlich wird diese unheilige Allianz bald beendet, bevor nach dem Verlust der Unschuld die dauerhafte Prostitution einsetzt.

Früher Pfeil und Bogen. Heute Überweisungsformular.

Im Sherwood Forrest hat Robin Hood seinerzeit die Reichen geplündert und seine Beute an die Armen weiter gegeben. Dass man heutzutage mit dieser archaischen Methodik nicht viel bewirken würde, war dem Sparkassenangestellten, der insgesamt 2,1 Millionen Euro von Konten betuchter Mitbürger auf Konten von Arbeitslosen und Leuten, die nicht mehr kreditwürdig waren, umgebucht hat, wohl bewusst.

Wie der stern meldet, wurde der Mann zu drei Jahren Haft verurteilt. Anders als der Herr Uhl war der moderne Robin Hood von Anfang an wirklich geständig. Der Herr Uhl wurde wegen Untreue im Zusammenhang mit den von VW arrangierten Puffbesuchen nur zu 39.200 Euro Geldstrafe verurteilt.

Was für eine seltsame Welt...

Einer für den Abend

Was passt besser zum heutigen Wiki des Tages als Jimi Hendrix legendäre Version von "Star Spangled Banner" in Woodstock untermalt mit Bildern aus dem Vietnamkrieg. Ist es nicht an der Zeit, dass andere amerikanische Gitarristen einen Neuaufguss mit Bildern aus dem Irak versuchen?

Wiki des Tages

Am 14. Juni 1777: Der Kontinentalkongress beschließt, das Sternenbanner als Flagge der USA zur verwenden.

Auf die Flagge der USA muss der Treueschwur geleistet werden, will man Bürger der USA werden. Dieser Schwur lautet:


I pledge allegiance to the Flag of the United States of America, and to the Republic for which it stands, one Nation under God, indivisible, with liberty and justice for all.

Ich schwöre Treue auf die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika und die Republik, für die sie steht, eine Nation unter Gott, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für jeden.

Aha.

Peinlich!

Heute war es im Bundestag peinlich. Der Linksfraktion war es wichtig, die SPD vorzuführen. Der SPD war es wichtig, den Unterschied zwischen Anspruchsformulierungen und Koalitionsdisziplin zu leben. Die Linkspartei hatte eine SPD-Initiative für Mindestlöhne wortwörtlich für den eigenen Antrag abgekupfert und die SPD durfte nicht für ihre eigene Sache stimmen.

Was war peinlicher? Das politisch pubertierende linke Lager oder eine im politischen Pragmatismus ertrinkende SPD, die allen erzählt, sie hätte das DLRG-Leistungsschwimmerabzeichen?

Die Antwort ist egal, denn heute verkam unser Parlament einmal mehr zu einer unwürdigen Kasperbude.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Einer für den Tag

Dass allerbester Reggae nicht immer aus der Karibik kommen muss, zeigt uns die Schwedin Leila K mit "Slow Motion". Nach den wunderschönen sonnigen Tagen beginnt der heutige Tag trübe und regnerisch.

Deshalb hier also zu Eurer und meiner Aufmunterung eine sehr schöne Videoanimation zu den Klängen von "Slow Motion"

So nicht, Herr Ströbele!

Der grüne Bundestagsabgeordnete Ströbele übt heftige Kritik am Tornado-Einsatz von Heiligendamm. Die Bundeswehr sei verfassungswidrig im Inneren eingesetzt worden, schimpft er, wie auch bei der netzzeitung nachzulesen ist. Wer selbst, wie seine Lebensgeschichte belegt, hier und da Probleme mit unserer Verfassung hatte, sollte sich nicht stets dazu aufschwingen, den Oberlehrer zu geben. Wer, weil er die von ihm verteidigten Terroristen als "liebe Genossen" bezeichnete, aus der SPD ausgeschlossen worden ist, sollte erst diese Sachverhalte biographisch neu ordnen und sich davon distanzieren, bevor er sich selbst zum Verfassungswächter erhebt.

Herr Ströbele, Sie sind alt genug, um der Vater der Polizistin sein zu können, deren Schutzhelm nach den Gewaltätigkeiten am 2. Juni 2007 von Ärzten operativ entfernt werden musste. Sie wissen auch, dass die dafür verantwortlichen Straftäter sich unter die friedlichen Demonstranten gemischt haben - auch in den Camps, die von den Bundeswehr-Tornados aufgeklärt wurden. Ein klares Wort gegen die kriminelle Gewalt des 2. Juni 2007 von Ihnen, Herr Ströbele, täte allen gut. Auch ihrer eigenen Glaubwürdigkeit.

Wiki des Tages

Am 13. Juni 1966: Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten fällt die Grundsatzentscheidung Miranda v. Arizona. Danach müssen Verdächtige in Strafsachen vor der polizeilichen Vernehmung auf ihr Recht, einen Anwalt heranzuziehen, und ihr Recht, zu schweigen, hingewiesen werden. Seit damals verlesen - wie in Ami-Krimis immer wieder zu sehen ist - Polizisten den Verdächtigen ihre Rechte. Wer den vollständigen Urteilstext in englischer Sprache nachlesen möchte, kann dies hier tun.

In Deutschland ist dies übrigens schon seit dem 1. Oktober 1879 Standard mit der Einführung der Strafprozessordnung.

Dienstag, 12. Juni 2007

Einer für die Nacht

Es muss ja nicht gerade heute Abend sein. Aber hin und wieder muss man mal einen "Walk On The Wild Side" machen, um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Mit dieser Idee und dem Song von Lou Reed schicke ich Euch und mich nun ins Bett.

Tipp für´s Tab-Browsen mit Firefox

Spätestens nach dem sechsten Tab fängt man an in den Tabs zu scrollen und schon macht´s keinen Spaß mehr? Das muss nicht sein.

Gebt oben in der Adressleiste "about:config" ein (ohne Anführungszeichen) und sucht dann nach

"browser.tabs.tabMinWidth"

Nach einem Doppelklick darauf tragt Ihr Euren Wert 50 oder 75 ein. Beim nächsten Aufruf werden die Tabs schlanker.

Ohauahauaha! Ein fettes Ding!

Er leitet den Auswärtigen Ausschuss des amerikanischen Abgeordnetenhauses, heißt Tom Lantos und sagt, er würde Schröder gern einen "politischen Prostituierten“ nennen, "jetzt, da er von Putin (dem russischen Präsidenten) dicke Schecks kassiert. Aber die Prostituierten in meinem Wahlbezirk fühlen sich beleidigt.“ Dies meldet die süddeutsche.

Allenthalben kritisiert man in Deutschland pflichtgemäß den despektierlichen Umgang mit unserem ehemaligen Bundeskanzler, mehr aber auch nicht. Lediglich Hubertus Heil rühmt Schröders Weitsicht in der Irakfrage und rechtfertigt damit Schröders damalige Haltung. Sonst sieht Heil die Äußerungen als Zeichen politischer Dummheit und Geschmacklosigkeit.

Ich denke auf Deutschlands Straßen würde Hubertus Heil eine Menge Leute treffen, die gleichermaßen politisch dumm und geschmacklos sind...

Anonym surfen

Wer hin und wieder einmal anonym durch das Internet surfen möchte, kann dies sehr praktisch mit dem kostenlosen Tool JAP 00.08.040 beta tun.

Einfach auf dem eigenen Rechner installieren, aufrufen, einstellen und surfen. That´s all! Möglich wird dies durch indirektes Surfen. Der Server erhält also seine Infos nicht von Eurem Rechner. So einfach ist das.


Neues OpenOffice und FLickr nun auf deutsch

Die neueste Version von OpenOffice (2.2.1) beseitigt Probleme beim Umgang und Export von Word- bzw. Wordperfect-Dateien. Die beste Downloadmöglichkeit habe ich bei chip.de für die deutsche Variante des kostenlosen Office-Pakets gefunden.


Schön, dass "meine" Bilderdatenbank nun auch in deutscher Sprache daher kommt. Einfach "flickr.de" eingeben und fertich!

Wiki des Tages

Heute ist mal wieder ein ganz spezielles Datum.

Heute vor 44 Jahren wurde der schwarze Bürgerrechtler Medgar Evers vor seinem Haus in Jackson, Mississippi, von dem Ku-Klux-Klan-Mitglied Byron De La Beckwith erschossen, als er von einem Treffen mit der National Association for the Advancement of Colored People zurückkommt und deren T-Shirt trägt. Weiße Jurys verhindern in der Folge zweimal die Verurteilung des Täters.

Und heute vor 43 Jahren wurden im Südafrika der Apartheid die ANC-Führer Nelson Mandela und Walter Sisulu sowie weitere sechs Mitstreiter zu lebenslanger Haft auf Robben Island verurteilt.