Dienstag, 23. Oktober 2007

Ein falscher Elvis soll der SPD helfen

Selten war der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit deutlicher zu spüren als beim Studium der Internetseite "www.gleichdasoriginal.de". Der vom Netzwerk errichtete Internetauftritt offenbart doch leichte Wahrnehmungsprobleme bei den Spezialdemokraten, wenn es die gemeine Wirklichkeit betrifft. Wie heißt es auf der Seite?

So viel Sozialdemokratie war nie. Sozialdemokratische Positionen beherrschen die Wortwahl der meisten Politiker in Deutschland, vom Bundespräsidenten über die Bundeskanzlerin bis hin zur Opposition. Und hinter wichtigen sozialdemokratischen Positionen steht in Umfragen eine breite Mehrheit der Bevölkerung. Auch in der Großen Koalition konnte sich die SPD überwiegend durchsetzen: Elterngeld, Klimaschutz, Haushaltskonsolidierung und und und…
Laut aktueller Sonntagsfrage offenbaren sich gewisse mathematische Probleme, denn nur 28 Prozent der Bevölkerung würden die SPD wählen. "Die breite Mehrheit der Bevölkerung" steht sicherlich auf sozialdemokratische Werte und auch hinter diesen. Nur eben sind sozialdemokratische Werte anders als die Politik der SPD in den letzten Jahren.

Hektische Kurskorrekturen verbunden mit Scheingefechten für die Öffentlichkeit, nur um dem Volk sozialdemokratischen Sand in die Augen zu streuen, werden dies nicht korrigieren!

Kein Mahnbescheid für Nazis aus Karlsruhe

Das hatte sich die NPD so gedacht. Mal eben in Karlsruhe die Knete abholen, die ihr die Bundestagsverwaltung aus gutem Grund nicht auszahlt. Schön, dass wenigstens die NETZZEITUNG eine so schöne Meldung bringt!

Die Karlsruher Richter empfahlen den Nazis den normalen Weg durch die Instanzen über die Verwaltungsgerichte und nahmen die Klage gar nicht erst an.

Worum geht´s?

Hintergrund der Klage war die Entscheidung der Bundestagsverwaltung, einen Teil der staatlichen Parteienfinanzierung nur gegen eine Sicherheitsleistung auszuzahlen, wogegen die NPD vor das Gericht gezogen war. Weil der Staat von der Partei möglicherweise Geld aus der staatlichen Parteienfinanzierung zurückverlangen wird, wollte der Bundestag kein Geld geben, ohne dass die Partei eine Sicherheit hinterlege.
Mit ausschlaggebend für die von Karlsruhe verneinte Eilbedürftigkeit war, dass die NPD ihre Finanzlage nicht offen legte.

Einer für den Abend

Passend zum letzten Beitrag folgt nun das Abendlied von John Lee Hooker. Die Blueslegende hatte ein sehr entspanntes Verhältnis zu den guten Dingen des Lebens.

Getreu dem Motto "Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir Männer treu sind, dann würde er ja auch nur bei einer passen" ließ er nichts aus. Und dazu gehört eben auch ein guter Schluck.

Ergo, "One Bourbon, One Scotch, One Beer" für euch und mich!



Lebenslang Freibier

Eine neuseeländische Brauerei verspricht demjenigen, der ihr einen wichtigen Laptop mit Firmendaten zurück gibt, lebenslang Freibier, wie die taz meldet. Ob dies allerdings bei nur 12 Flaschen im Monat zum Erfolg für die Brauerei wird, bezweifle ich stark.

Den gleichen "üppigen" Lohn verspricht die Brauerei auch der Petze, die verrät, wer den Laptop hat.

Phantomvibrieren

Jaja, unsere Zivilisation verändert sich und sie passt sich an. Wie der STERN meldet, leiden immer mehr Menschen unter dem sogenannten "Phantomvibrieren". Dabei handelt es sich um eingebildete Anrufe.

Tumor am Bein
Zaback gehört zu den Hardcore-Nutzern des Smartphones. Er hat seinen BlackBerry neben sich am Bett, schaut nach E-Mails, wenn er nachts aufwacht, und lässt sich morgens von dem Gerät wecken. Die "Phantomvibrationen" nimmt Zaback nicht weiter Ernst. "Solange das nicht bedeutet, dass mir ein Tumor am Bein wächst, ist das in Ordnung", sagt der Smartphone-Nutzer. "Einige Leute haben eine biologische Uhr. Da habe ich ja vielleicht einen biologischen Blackberry." Ähnliche Selbstbeobachtungen hat Dawn Mena gemacht. "Selbst wenn ich mal keinen BlackBerry dabei habe, ertappe ich mich dabei, wie ich im Sitzen meine Haltung verändere, um mich daran anzupassen", sagte die Technologieberaterin in der kalifornischen Ortschaft Thousand Oaks. "Ich lache über mich selbst, wenn ich danach greife, um es hervorzuholen, und dann feststelle, dass ich es gar nicht dabei habe.

"Solche Berichte deuteten darauf hin, dass "die Leute das Gefühl haben, das Telefon wäre ein Teil von ihnen selbst", erklärt der Psychologe B.J. Fogg vom "Persuasive Technology Lab" der Universität Stanford. Die Menschen der Informationsgesellschaft seien so sehr darauf gedrillt, ja keinen Anruf zu verpassen, dass sie lieber einen falschen Alarm hinnehmen als eine Anfrage zu verpassen. "Unser Gehirn prüft ständig, ob wir jemandem antworten müssen." In gewissen Kreisen ist man offenbar schon fast ein bisschen stolz auf die Phantomvibrationen.

Nun wisst Ihr, warum Ihr unter "Phantomvibrationen" leidet!

Einer für den Morgen

Weil Greg Ridley, der Bassist der 70er-Jahre Rockband "Humble Pie" heute 60 Jahre alt geworden wäre, habe ich mir als Stück, das Euch und mir den Tag machen soll, "I Don´t Need No Doctor" ausgesucht.


Die Band um das Rockgenie Peter Frampton legte eine fulminante Tournee hin, bei der eben dieses Stück der Höhepunkt des Abends war.

Für Freunde des alten, handgemachten und gitarrenorientierten Rocks etwas aus dem Jahr 1970:



Heute so, morgen so

Nach diesem Roberto-Blanco-Motto geht der Spitzenkandidat der SPD in Hamburg, Michael Naumann vor, wie im BILDblog nachzulesen ist.

Bis vor kurzem schätzte Michael Naumann BILD und Diekmann noch so ein:

Herr Diekmann ist ja offenkundig nur zu zwei Gefühlsregungen in der Lage: Enthusiasmus – "Wir sind Papst" – und Verachtung: vor allem für seine Leser und vielleicht auch für seine Kritiker. (…) Wir haben uns mal getroffen, ich fand ihn keineswegs unsympathisch. Meine Verachtung richtet sich gegen die altbekannten publizistischen Schweinereien. Inklusive dieser frauenverachtenden Unterstützung von Zwangsprostitution, die vorne als Skandal vorgeführt und hinten verkauft wird. "Bild" ist entschieden schlimmer geworden. Darum verliert sie Auflage.


Bild ist das Geschlechtsteil der deutschen Massenmedien.

Dass die Gazette kraft ihrer 3,8 Millionen Käufer auch eine politische Macht ist, verdankt sie der falschen Vermutung vieler Berufspolitiker, Bild gebe Volkes Stimme wieder. Doch hier spricht lediglich der Gesamtkleinbürger, der in allerlei Nachrichtenplunder Aufklärung simuliert. Dabei zählt das Blatt im Halbschlaf nur die wechselnden Stimmungen, die gleich Schafswölkchen über die deutsche Gemütslandschaft ziehen.

(…) Werbewirksame Einschaltquoten und Auflagehöhen, also rein wirtschaftliche Faktoren, wurden zu Determinanten des politischen Prozesses, weil die Politiker ihre selbst verursachte Entmachtung durch die Massenmedien akzeptierten, mehr noch: weil sie paradoxerweise glaubten, in ihnen Verbündete im Kampf um die Macht zu finden. Ein Auftritt bei Sabine Christiansen oder ein Zitat in Bild gelten inzwischen als politischer Existenznachweis im eigenen Wahlkreis.

Und was geschieht heute Abend in Berlin:
Wenn "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann heute abend im Berliner Restaurant Sale e Tabacchi sein neues Buch "Der große Selbstbetrug" vorstellt, hat er als Laudator Michael Naumann an seiner Seite.

Noch Fragen?

Wiki des Tages

Pelé, der Weltfußballer des Jahrhunderts wird heute 67 Jahre alt. 1999 ernannte ihn die FIFA zum Weltfußballer des 20. Jahrhunderts.

Seine Karriere ist einzigartig. Mit 16 Jahren Profi und mit 17 Jahren der bis heute jüngste Weltmeister. Sein nationaler Stellenwert in seiner Heimat Brasilien wird durch folgendes deutlich:

Er spielte bis 1974 beim FC Santos und schoss für den Klub 1.088 Tore in 1.114 Spielen. Am 19. November 1969 schoss er im Maracanã-Stadion sein tausendstes Tor, das er publikumswirksam als Elfmeter verwandeln konnte. Aus Anlass dieses Rekordes läuteten in ganz Brasilien die Glocken und wurde eine brasilianische Sonderbriefmarke herausgegeben. Staatspräsident Médici genehmigte einen Feiertag.

Nach mehreren wirtschaftlichen Pleiten nutzte er im Alter von 62 Jahren seine Popularität für die Werbung von Viagra ein.

Hier eine Torparade mit vielen seiner legendären Tore: