Samstag, 20. Oktober 2007

Uns muss es scheinbar gut gehen

Diese Schlussfolgerung ist angesichts des Endes der Kampagne "Geiz ist geil" von Saturn und der Begründung dazu zwingend. faz.net meldet nämlich:

Der Werbeslogan „Geiz ist geil“ hat ausgedient. Das sagte der Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding, Roland Weise, im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der neue Slogan heiße „Wir lieben Technik. Wir hassen teuer“, sagte der Media-Saturn-Chef.

Als Grund für den Wechsel nannte Weise den Wandel des Zeitgeistes. Die Konsumenten seien im Aufschwung wieder ausgabefreudiger, führte der Manager aus. „Als wir die Kampagne vor fünf Jahren gestartet haben, war die deutsche Wirtschaft noch in einer völlig anderen Verfassung. In solch schwierigen Zeiten hat der Kunde zu aller erst auf den Preis geschaut. Diese Stimmung haben wir optimal getroffen und zugleich Qualität geliefert“.
Komisch. An den meisten Leuten in meinem Umfeld geht der Aufschwung vorbei. Die haben alle weniger Geld im Portemonnaie. Sind wir, was wir sind, oder das, was man aus uns macht?

Einer für den Tag

Ein als sonnig angekündigter Herbsttag entpuppt sich zumindest hier in Kiel als typisch trüber Tag mit entsprechender Melancholie. Dazu passt die Musik des 1980 an einer Heroinüberdosis viel zu früh verstorbenen Tim Hardin, der nur 39 Jahre alt wurde.

Sein Lied "If I Were A Carpenter" wurde ein Hit für Bobby Darin und Johnny Cash, nur nicht für ihn selbst.

Tim Hardin hat eine typische Musikerkarriere für die 60er hingelegt. Unheimlich begabt verschmolz er Blues, Folk, Country und Soul zu einer sehr authentischen Mischung. Doch dann kamen die Drogen...

Hier also für Euch und mich für den heutigen Tag die wunderschöne Ballade "If I Were A Carpenter" vom legendären Woodstock-Konzert!



Der Führer lebt! Als Transe!

Jedenfalls in Argentinien, wie Verschwörungstheoretiker ja schon immer ahnten.

Er bekennt sich heute anders als früher zu seiner besonderen Sexualität, wie dieses Bild belegt, über das man sich allenthalben aufregt.

In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um Kunst, über die in Argentinien, wie der Kölner Express meldet, kontrovers diskutiert wird.

Ob nun Kunstunterricht auch in das Kompendium der Nazi-Bildungsstätten des Jürgen Rieger in Melle und anderswo aufgenommen wird, wissen wir nicht...

Das wär´ doch mal was für "Wetten dass..", oder?

Dieses Video ist doch wirklich ein Hammer, nicht wahr! So kann mein "Heimwerker-Wochenende" beginnen...

Dank an Frank für den Tipp!

Wiki des Tages

1971: Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis

Damals war ich 14 Jahre alt. Als Sohn eines im Zweiten Weltkrieg erblindeten Soldaten und einer Mutter, die mich mit den Werten der Sozialdemokratie vertraut gemacht hatte, fand ich diesen Vorgang zwar echt schön und ich war auch wenig stolz. Aber, ich erfuhr an meinem Gymnasium eben auch, dass soziale Gerechtigkeit noch fordernder und aktiver auf den Weg gebracht werden kann, wie man damals glaubte. Ich fing also an, mich links von der SPD zu organisieren.

Die Friedenspolitik Willy Brandts hielt jedoch Antworten parat, die ich nur bei der SPD finden konnte. Ich entschied mich also dafür, über ein Leben im Frieden langsamer als selbst gewollt und scheinbar woanders möglich die soziale Gerechtigkeit parteipolitisch voran zu bringen. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich 36 Jahre später nicht nur sozialpolitisch auf der Stelle treten würde, sondern sogar als strukturkonservative Heulsuse (so nennt Peer Steinbrück Leute wie mich) für den Erhalt des sozialen Status quo kämpfen müsste, hätte ich mich vermutlich dem Überleben des gemeinen Wattwurms zugewendet...