Samstag, 20. Oktober 2007

Wiki des Tages

1971: Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis

Damals war ich 14 Jahre alt. Als Sohn eines im Zweiten Weltkrieg erblindeten Soldaten und einer Mutter, die mich mit den Werten der Sozialdemokratie vertraut gemacht hatte, fand ich diesen Vorgang zwar echt schön und ich war auch wenig stolz. Aber, ich erfuhr an meinem Gymnasium eben auch, dass soziale Gerechtigkeit noch fordernder und aktiver auf den Weg gebracht werden kann, wie man damals glaubte. Ich fing also an, mich links von der SPD zu organisieren.

Die Friedenspolitik Willy Brandts hielt jedoch Antworten parat, die ich nur bei der SPD finden konnte. Ich entschied mich also dafür, über ein Leben im Frieden langsamer als selbst gewollt und scheinbar woanders möglich die soziale Gerechtigkeit parteipolitisch voran zu bringen. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich 36 Jahre später nicht nur sozialpolitisch auf der Stelle treten würde, sondern sogar als strukturkonservative Heulsuse (so nennt Peer Steinbrück Leute wie mich) für den Erhalt des sozialen Status quo kämpfen müsste, hätte ich mich vermutlich dem Überleben des gemeinen Wattwurms zugewendet...

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