Dienstag, 19. Juni 2007

Grimme-Institut veröffentlicht versehentlich Gewinner vorab

Ein Missgeschick des Grimme-Instituts führte zur versehentlichen Veröffentlichung der Online-Preisträger für nur wenige Stunden auf den Internetseiten des Instituts. Als man den Fehler entdeckte und die Gewinnerliste wieder aus dem Netz nahm, war es allerdings schon zu spät. In diversen Blogs wurde darüber schon diskutiert.

Egal. Ich freue mich darüber, dass Stefan Niggemeier mit seinem Blog einer der Preisträger ist. Sein souveräner Umgang mit dem unglücklichen Auftritt des Grimme-Instituts macht den Preisverleiher zum Preisempfänger. Respekt!

Schon mal zu Ende gedacht?

Die EU-Behörde EASA hat für uns mehr Beinfreiheit in Flugzeugen beschlossen. Damit trägt man der physischen Veränderung der Menschheit Rechnung und will dem "Touristenklasse-Syndrom" begegnen, bei dem es durch die engen Sitze und Sitzabstände zur lebensgefährlichen Thrombosebildung kommt.

Auch die Billigflieger sollen in ihren Maschinen die Sitzabstände an den neuen Standard anpassen. Wie sie danach den mörderischen Preiskampf im Luftverkehr überleben sollen, weiß niemand. Sicher ist, dass in der Folge einige auf der Strecke bleiben werden. Ich als Billigflieger würde vermuten, dass hinter dieser neuen EU-Norm Lobbyisten der teuren Konkurrenz stecken...

Wechselwirkungen

Oliver Kalkofe

Dass Dinge wie der Sachsensumpf möglich werden, kann nicht nur auf juristische Normenverschiebungen reduziert werden. Dafür braucht es auch einer speziellen Gesamtkultur. In Sachsen mag diese auch maßgeblich durch die Sendungen des mdr beeinflusst worden sein. Und wenn Oliver Kalkofe Recht hat, dann hat auch der liebe Gott dabei die Finger im Spiel...

Dieses Video mit dem Highlight der deutschen Sangeskultur "Heidi", gesungen von den Jacob-Sisters, lässt auf Wechselwirkungen zwischen Kultur und Unrechtsbewusstsein schließen.

Fische stinken immer vom Kopf her

Jürgen Roth und ich im Gespräch

Heute um 21:00 Uhr berichtet FRONTAL21 über den sächsischen Sumpf. Aufgedeckt wurde diese Geschichte übrigens von Jürgen Roth, mit dem mich seit Jahren ein vertrauensvoller Kontakt verbindet.

Überraschen sollten uns die Vorgänge in Sachsen nicht wirklich, denn die Normenverschiebung begann von der Öffentlichkeit bemerkt schon vor Jahren, als der Kurt Biedenkopf einen Einkaufsrabatt von 15% beim IKEA-Einkauf bekam oder seine Ehefrau "lieb gewonnene" Einrichtungsgegenstände wie wertvolle Gemälde, Silberleuchter oder Truhen zum Abschreibungspreis vom sächsischen Finanzministerium kaufen wollte. Darüber und den dienerhaften Gebrauch sächsischer Bediensteter berichtet rp-online ausführlich. Wen wundert´s da, wenn man weiter unten in der Hierarchie genau so entspannt mit Normen umgeht?

Ist es nicht bemerkenswert, dass die ersten nennenswerten Ermittlungen im "Sachsensumpf" kurz nach Biedenkopfs Rücktritt vom Amt des sächsischen Ministerpräsidenten geführt wurden?

Wiki des Tages

Heute vor 53 Jahren: New York wird das der Spionage für die Sowjetunion bezichtigte Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg hingerichtet. Ihnen wurde Spionage für die Sowjetunion vorgeworfen. Obwohl sie die Vorwürfe bestritten, und trotz heftiger nationaler und internationaler Proteste, u. a. von Papst Pius XII, Jean-Paul Sartre, Stalin und Albert Einstein, wurden beide am 5. April 1951 zum Tode verurteilt und am 19. Juni 1953 im Staatsgefängnis Sing Sing in New York auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Ethel und Julius Rosenberg waren die einzigen US-amerikanischen Zivilisten, die während des Kalten Krieges der Spionage bezichtigt wurden. Ihr Fall bildet seitdem den Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion über den Kommunismus in den USA. Unterstützer sehen in ihm ein herausragendes Beispiel für die Hysterie und Hexenjagd auf Kommunisten unter Senator McCarthy.

Die amerikanische Neigung zur Hysterie beobachten wir auch heute noch. Das Camp X-Ray bzw. Camp Delta in Guantanamo und die absurden Einreisevorschriften belegen dies.