Montag, 21. Mai 2007

SPD - Quo Vadis?

Habe eben auf PHOENIX die Inthronisierung der künftigen Stellvertreter Kurt Becks gesehen, die im Rahmen einer Bundespressekonferenz stattfand. Die Auswahl seiner Vertreter, die ja allesamt erst noch im Oktober in Hamburg durch Wahl bestätigt werden müssen, hat Kurt Beck, der unbekannteste Parteivorsitzende aller Zeiten, mit der Alibilinken "Münte-Killerin" Nahles, dem weltmännischen Schröder-Protegee Steinmeier (ab 1993 Schröders persönlicher Referent und den Rest kennen wir ja) und dem "Safari-Minister" Steinbrück getroffen. Letzterer ließ in seiner Stellungnahme keinen Zweifel daran aufkommen, wofür er steht und wogegen er ist. Zusammengefasst lässt sich sein Statement so darstellen:

  1. Alles ist gut wie es ist. Es kann allerdings verbessert werden.
  2. Beim Verbessern ist darauf zu achten, dass sich die Gesellschaft nicht weiter auseinander entwickelt.
  3. Die SPD hat seit 1998 eine gute Regierungsbilanz vorzuweisen und sollte sich mit dem Stolz darauf mehr beschäftigen als mit dem, was ihr nicht so gut gelungen sei.
  4. Leute mit traditionell-sozialdemokratischen Werten bezeichnet er als strukturkonservativ und gefährlich, weil sie mit ihren Vorstellungen erforderliche Reformen gefährden.
Sein Auftritt war wie immer und damit also befreit von jeder Selbstkritik. Ich habe jeden Moment damit gerechnet, dass ihm beim Reden Eiswürfel aus dem Mund fallen. Neosozialliberales Geplapper eines SPD-Rechten nichts weiter. Aus diesem Holz sind Leute geschnitzt, die dazu beigetragen haben, dass die CDU in NRW vor zwei Jahren die Landtagswahl so haushoch gewinnen konnte und die SPD ihr schlechtestes Wahlergebnis aller Zeiten einfuhr. Die SPD sollte die ihr verbleibenden 2 1/2 Jahre in der Regierung ausgiebig genießen, sollte die große Koalition bis zum September 2009 halten. Danach wird sie wohl lange in der Opposition sein, bis sie vielleicht ganz bedeutungslos geworden ist.

Ansonsten wurde während der Pressekonferenz fleißig die Phrasendreschmaschine bedient. Für mich hat sich die SPD als wählbare Alternative ab heute erledigt!

Wiki des Tages

Heute haben einen geschichtlich eher uninteressanten Tag. Da trifft es sich um so besser, wenn man sich selbst feiern kann. So ist es mit der deutschen Version von Wikipedia, die heute vor sieben Jahren online ging. Mehr als 285.000 Autoren arbeiten mit. Die monatlich erforderlichen 75.000 $ für die 350 Server und die zehn Mitarbeiter kommen aus Spenden.