Montag, 18. Juni 2007

Einer für den Abend

Der blinde Rockmusiker Jeff Healey hat eine eigenwillige Spieltechnik entwickelt, die nichtsdestotrotz spektakulär und effektiv ist.

Die Beatles spielten die George-Harrison-Komposition "While My Guitar Gently Weeps" zuerst. Andere versuchten sich später mit geringem Erfolg daran. Erst Jeff Healey hauchte dem Stück das ein, was es brauchte. Seine Gitarre weept wirklich gently. Und wie!



Die Linke und die FDP

Beide hatten am Wochenende einen Parteitag. Besser als es der Karikaturist Heiko Sakurai sichtbar macht, können es Worte auch nicht. Gefunden beim Perlentaucher:

Gibt es doch noch Hoffnung für Deutschland?

Nicht immer nur klagen und schimpfen! Man muss sich auch einmal freuen dürfen. Ich tat dies gerade eben, als ich im BILDblog lesen konnte, dass die Auflage von "BILD am Sonntag" seit dem Jahr 2000 bis zum heutigen Tag von 2,5 Millionen auf 1,9 Millionen gesunken ist.

Der Chefredakteur von BAMS, Claus Strunz, nennt dies "stabilisiert". Er meint damit die Auflage. Ich hoffe, dass sich das Bewusstsein der Deutschen stabilisiert hat.

Genossen, wovon träumt Ihr nachts?

Wie reuters meldet, wünscht sich Steinmeier Kurt Beck als Kanzlerkandidaten für 2009. Mit der Politik, die die SPD macht, ist es wahrscheinlicher, dass San Marino Fußballweltmeister wird, als dass Kurt Beck Kanzler wird!

Die SPD wird künftig um die 30 Prozent dümpeln. Mehr wird´s nicht mehr werden. Lächerlich bei solchen Zahlen von einer Kanzlerschaft zu träumen!

Wie groß die Gemeinsamkeiten von CDU und SPD mittlerweile geworden sind, belegt doch der Artikel im Kölner Stadtanzeiger. Demnach bittet die SPD-Bundestagsfraktion für kommenden Mittwoch zu einer Diskussion über internationale Finanzmärkte mit Finanzminister Peer Steinbrück - und dem Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Die SPD diskutiert also mit einem Mann, den die NRW-SPD zu Jahresbeginn als „den umstrittensten Manager Deutschlands“ bezeichnet hatte.

Tja, lieber Dr. Bartels, Ihr Buch "Victory-Kapitalismus - Wie eine Ideologie uns entmündigt", das auf seinem Cover die widerliche Geste Ackermanns beim Düsseldorfer Prozess zeigt, wird offensichtlich außerhalb Ihrer Partei mehr gelesen als von Ihren Genossen. Versuchen Sie doch einmal, mit dem Genossen Steinbrück die Mythen der ökonomistischen Leitideologie zu diskutieren. Mal sehen, welche charmanten Titel er dann für Sie parat hat. Sozialdemokratische Traditionalisten hat er vor kurzem ja als "Strukturkonservative" geadelt.

Wiki des Tages und einer für den Morgen

Heute vor 50 Jahren: Das „Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts“ wird in der Bundesrepublik verkündet. Naja, wenn das Gesetz erst vor 50 Jahren in Kraft trat, darf man noch nicht so viel erwarten...

Für die Pop-Musik ist die Geburt Paul McCartneys vor 65 Jahren eines der wichtigsten Ereignisse. Seit heute ist er zumindest nach dem Kalender ein echter Rentner. Dass er während seiner Solokarriere nie an die Erfolge mit den Beatles anknüpfen konnte, mag am Fehlen seines kongenialen Partners John Lennon gelegen haben...

Hier für Euch und mich ein nicht ganz so bekanntes, für mich jedoch sehr wichtiges Stück: She´s Leaving Home! Als ich genug Englisch konnte und den Inhalt des Stückes verstand, habe ich mich auf die Socken gemacht und bin auch von zu Hause abgehauen.

Jethro Tull in Kiel

Knapp 1 1/2 Stunden lang bewies gestern Abend Jethro Tull, warum die Band auch heute vierzig Jahre nach ihrem Start immer noch zum Feinsten gehört, was man sich live anschauen und anhören kann!

Ian Anderson, Martin Barre und Co. verzauberten am Kieler Ostseekai auf der NDR-Bühne das Publikum. Mit unglaublicher Spielfreude und musikalischer Perfektion präsentierten sie sich und ihre Hits. Höhepunkte waren für mich die etwa 10 Minuten lange Version von "Aqualung" und eines sehr freche Interpretation von Leonard Bernsteins "America", während der Martin Barre sogar Jimi Hendrix kopierte. Wer von Jethro Tull nur das legendäre "Locomotive Breath" kannte, wurde gestern auf einer harte Geduldsprobe gestellt. Das Ding gab es als Zugabe. Für mich waren jedoch Stücke wie "Budapest", "Thick As A Brick" oder "Bourre" wesentlich interessanter.

Ian Andersons Show hat sich nicht verändert seit meinem ersten Konzertbesuch im Jahr 1973. Das leicht angewinkelte linke Bein beim Stehen auf dem rechten Bein während seines virtuosen Querflötenspiels ist und bleibt sein "Markenzeichen". Geradezu überschäumende Lebensfreude und wie immer auch etwas koboldhaftes machten auch den Unterschied zu anderen Rockbands ihrer Zeit aus, die sich wie Jethro Tull auf den Bühnen dieser Welt tummeln, ohne jemals deren musikalische Qualität erreichen zu können.

Das Ganze präsentierte der NDR auf seiner Bühne "for free" als Geschenk für die Kieler Woche. Dafür zahle ich doch sogar gerne meine Gebühren.

Mehr Bilder vom Konzert gibt´s übrigens in meinem öffentlichen Picasa-Album.