Sonntag, 10. Juni 2007

Einer für den Abend

Mal etwas ganz anderes an dieser Stelle. Dass man mit einem Flügelhorn geniale Musik machen kann, wissen wir aus dem klassischen Bereich. Dass dies auch in der modernen Unterhaltungsmusik möglich ist, beweist Chuck Mangione. Ich hätte Euch und mir gerne eine Freude mit einem seiner Klassiker wie "Feels So Good" oder "Children of Sanchez" gemacht, aber die bei YouTube bereit gestellten Videos taugen leider nichts. So erfreue ich Euch und mich eben mit dem nicht minder guten "Aldovo" und lasse damit das wieder einmal viel zu kurze Wochenende ausklingen.



Mini-Kühlschrank für den USB-Port

In sagenhaften fünf Minuten kühlt dieses Gerät, das an den USB-Port angeschlossen wird, eine 0,33er Dose auf 8,5 Grad herunter. Eine wirklich coole Sache, die sich für heiße LAN-Partys eignet oder auch für den User, dem Weg zum richtigen Kühlschrank zu weit ist. Das Ding gibt´s hier für 33,- Dollar zu kaufen.

Die SPD ist eine Partei mit einem breitem Spektrum

Die gesellschaftliche Bandbreite der SPD ist enorm. Da gibt es die schleswig-holsteinische SPD, die sich mit den Streikenden der Telekom solidarisch erklärt, wie man auf der Internetseite der hieisgen SPD nachlesen kann. Der Landesvorsitzende Stegner erklärt, dass die SPD ohne die Gewerkschaften nicht mehrheitsfähig ist und kündigt ein engeres Zusammenrücken mit dem DGB an.

Seltsam, seltsam. Gleichzeitig missachtet der aktuelle und künftige SPD-Vize Steinbrück in seiner Funktion als Bundesminister der Finanzen den Artikel 9 des Grundgesetzes und begeht einen klaren, politisch motivierten Rechtsbruch, wie beim SPIEGEL nachzulesen ist. Steinbrück ist als Finanzminister auch für das Aktienpaket des Bundes bei der Telekom zuständig. Die jetzt zum Streik Anlass gebenden Beschlüsse des Vorstandes waren auch von ihm bzw. seinen Beauftragten abgesegnet worden.

Für mich hört sich das insgesamt nach den äußerst schlechten Erfahrungen mit dem großen Unterschied von Worten und Taten bei Ralf Stegner einmal mehr nach Wasser predigen und Wein trinken an. Ralf Stegner hatte auf der Maikundgebung in Kiel angekündigt, die Landesbediensteten am Aufschwung mit einer Lohnsteigerung zu beteiligen, musste dies nach wenigen Tagen jedoch kleinlaut zurück nehmen, wie man bei den Alltäglichen Wahrheiten hier nachlesen kann.

In eine SPD, die den Grundwerten eines Hans-Peter Bartels entspräche, würde ich eintreten und mich für sie auch einsetzen. In eine Roberto-Blanco-SPD, die "Heute so, morgen so" zur neuen Parteihymne erklärt, kann ich nie und nimmer gehen.

Wiki des Tages

Was es doch für Zufälle gibt. Heute vor 86 Jahren wurde Harald Juhnke geboren und auf den Tag genau sechs Jahre später wurden die Anonymen Alkoholiker gegründet.

Einer für den Tag

Das brauche ich jetzt einfach nach dieser Woche. Aus dem Konzert "Make Poverty History" in Australien am 17.11.206 hier der Klassiker von Neil Young "Rockin´ The Free World" gespielt von U2 und Pearl Jam und neun Minuten lang.

Brutaler Überfall von Neonazis

Wie der SPIEGEL und viele andere Medien melden, wurden gestern 14 Künstler des Nordharzer Städtebundtheaters auf dem Heimweg von ihrer Premiere der "Rocky Horror Picture Show" in Halberstadt von Neonazis überfallen und brutal zusammen geschlagen.

Ich brauchte Abstand

Vom letzten Mittwoch bis zum Freitag war ich Angehöriger des Betreuerteams der Gewerkschaft der Polizei während des G-Gipfels in Heiligendamm. Das war zum einen anstrengend und zum anderen sehr, sehr interessant. Ich brauchte danach eine Auszeit.

Meine Quintessenz aus den Tagen von Heiligendamm ist, dass die eingesetzten Sicherheitskräfte im Grunde genommen das Kanonenfutter für eine völlig verfehlte Politik spielen mussten. Wer bei den hochsommerlichen Temperaturen in einem Einsatzanzug samt persönlicher Schutzausrüstung beispielsweise zwölf Stunden irgendwo in der mecklenburgischen Pampa irgendeinen Feldweg abzusperren hat, dabei keinen Schatten finden kann und auch sonst nur schlecht bis gar nicht versorgt wird, darf sich völlig zu Recht als "verheizt" fühlen". Wer über zwei Wochen lang mies untergebracht ist, sich mit 80 Kollegen vier Duschen teilen darf und bereits seit sechs Wochen kein freies Wochenende mehr hatte, zieht gewiss seine eigenen sehr persönlichen Schlüsse aus dem Handeln bzw. Versagen der Politik, für die er sein Kreuz hinhalten muss.

Wem beispielsweise als Zollbeamten seitens seiner Chefs ein ums andere Mal klar gemacht wird, dass seine polizeilichen Möglichkeiten lediglich ein "Annex" seien, hat damit deutliche Verständnisprobleme, wenn er an zentralster Stelle den Zugang zum innersten Bereich des G8-Gipfels sichert. Das hat nämlich mit grundfiskalischen Aufgaben nichts zu tun!

Dass bis heute kein Politiker die 33 schwerst verletzten Polizeibeamten im Krankenhaus besucht hat, ist eine Unverschämtheit und nur noch als systematische Demotivation der Sicherheitskräfte zu verstehen.

Die politischen Ergebnisse von Heiligendamm werden allgemein als dünn betrachtet. 433 verletzte und insgesamt 17.800 ausgepowerte Polizeibeamte stehen zu den Resultaten in einem krassen Missverhältnis. Dass zahlreiche Polizeibeamte direkt nach Heiligendamm in Schwerin ein "Grillfest" der Neonazis "betreuen" mussten, in Berlin eine gewaltsame Anti-G8-Demo aufzulösen hatten oder auf dem Heimweg in Wuppertal noch mal schnell zum "Betreuen" einer spontanen Punkrandale eingesetzt werden mussten, zeigt auf, dass die Politik ihre Hausaufgaben nicht ausreichend macht.