Sonntag, 21. Oktober 2007

Einer für den Abend

Samuel Barbers "Adagio for Strings" habe ich zum ersten Mal gehört als Filmmusik von "Platoon". Das Stück hat mich tief beeindruckt.

Die hohe Selbstmordrate bei uns (siehe Beitrag zuvor) finde ich erschütternd. Im Respekt vor jeder individuellen Entscheidung, die natürlich falsch ist, finde ich, dass an dieser Stelle kein Stück angemessener ist als eben das "Adagio for Strings". Die bei YouTube auch angebotene Orchesterversion vom 15.09.2001 mag ich wegen des patriotischen Touches nicht. Die dem Stück innewohnende Verzweiflung drückt Linzi Stoppard mit ihrer rockigen Version auf der elektrischen Violine, wie ich finde, ganz besonders überzeugend aus.

Alle 47 Minuten ...

... bringt sich in Deutschland ein Mensch um, alle vier Minuten findet ein Suizidversuch statt. Damit sterben in Deutschland mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord, Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen. Mehr dazu gibt´s unter anderem beim Kölner Stadtanzeiger.

Wenn, wie zu lesen ist, die 25jährigen diejenigen sind, die sich am häufigsten das Leben nehmen, dann stellen sich uns doch Fragen, oder?

Kick it like Imam

Dass es auch ganz anders geht, als im Posting zuvor beschrieben, beweisen die Dortmunder Imame und evangelischen Pfarrer, die unter der Leitung eines jüdischen Schiedsrichters ein ganz besonderes Fußballspiel durchführten.

Schon zum zweiten Mal spielten die Imame und Pfarrer gegeneinander im Interesse eines vernünftigen Dialoges zwischen den Religionen. Den im letzten Jahr geschlagenen Pfarrern gelang dieses Jahr die sportliche Revanche, was aber eigentlich belanglos ist, denn das Ereignis selbst ist wichtiger als das sportliche Resultat.

Eine sehr, sehr gute Idee, die zur Nachahmung dringend empfohlen ist!

Mehr von der "einzig wahren Kirche"

Dass die katholische Kirche den christlichen Alleinvertretungsanspruch für sich reklamiert und was ich davon halte, habe ich hier bereits vor Monaten erklärt. Und dass das Bild rechts (Quelle: titanic-magazin, startcartoons) durchaus nicht unberechtigt ist, ergibt sich aus diesem Beitrag in den Alltäglichen Wahrheiten.

Nun gibt´s wieder Neues zu vermelden. Die Grünen sind für Christen nicht wählbar! Dies ergibt sich aus einer Stellungnahme eines Sprechers des Bischofs Mixa. Claudia Roth von den Grünen hatte Mixa als "durchgeknallten Oberfundi" bezeichnet. Der Sprecher des Bischofs erwiderte, diese Wortwahl Roths erinnere "in erschreckender Weise an die Propaganda-Hetze der Nationalsozialisten gegen die Katholische Kirche und ihre Repräsentanten".

Bischof Mixa bemüht nicht zum ersten Mal in widerliche Weise Vergleiche mit dem Nationalsozialismus. Bei seinem Israelbesuch sagte er beispielsweise:" Die „ghettoartige Situation“ in den besetzen Gebieten sei „fast schon Rassismus.“

Seine Meinung zu den "Gebärmaschinen" könnt Ihr Euch hier antun.

Manchmal bin ich doch für die Rente mit 67, denn dann hätten wir ab April nächsten Jahres Ruhe vor Bischof Mixa, wenn die katholische Kirche sich diesen irdischen Spielregeln unterwerfen würde...

Einer für den Morgen

Der beliebteste Musiker Südafrikas wurde am 18. Oktober bei einem missglückten Raubüberfall erschossen. Lucky Dube war ein begnadeter Reggae-Musiker. Südafrika trauert um einen Mann, der für die südafrikanische Musikkultur so wichtig war wie Miriam Makeba oder Johnny Clegg.

Sein Mainstream-Reggae war der, der dem Sound der Wailers sehr nah war.

Wie bei SPIEGEL-ONLINE nachzulesen ist, werden in Südafrika täglich 50 Morde begangen. Die Apathie der südafrikanischen Regierung macht dies möglich.

Hier also in memoriam das Stück "Back To My Roots" live gespielt von Lucky Dube:



Wiki des Tages

1879: Thomas Alva Edisons erste markttaugliche Glühlampe besteht einen Dauertest von über 40 Stunden im Menlo Park-Labor von New Jersey.

Von der ersten Glühlampe bis zu den Hightech-Taschenlampen, die meine Kollegen und ich im Dienst benutzen, war es ein weiter Weg. Ohne die Nacht zum Tag machen zu können, wäre vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, unmöglich.

Übrigens die am längsten brennende Glühlampe brennt ununterbrochen seit 1901, wie man hier nachlesen kann.

Allerdings naht auch schon das Ende der Glühlampe. Australien kündigte als erster Staat im Februar 2007 an, herkömmliche Glühlampen zu verbieten. Indem ab 2010 nur noch Energiesparlampen in den Handel kommen, soll der Klimawandel verringert werden. Die Regierung geht davon aus, dass durch diese Maßnahme jährlich vier Millionen Tonnen Treibhausgase weniger in die Luft ausgestoßen werden.

Bereits am 17. November 2005 forderte Fidel Castro die Kubaner auf, ineffiziente Glühlampen durch Energiesparlampen zu ersetzen. Hintergrund ist die Energieknappheit in Kuba. Es soll dort ein Verbot für Leuchtmittel mit über 15 Watt Energieverbrauch geben.

Die Energiesparlampen der neuen Generation sind nicht mehr hässlich und das Ein- und Ausschalten beeinflusst auch nicht mehr ihre Lebensdauer. Pro Jahr spart man pro Lampe 10,- € an Stromkosten und entlastet die Umwelt. Während eine Glühlampe etwa 1.000 Stunden hält, schafft eine Energiesparlampe, wie man aus dem Video unten erfährt, sogar 19.000 Stunden und mehr.