Sonntag, 15. April 2007

Einer für den Abend

Das Lied für den Abend spielt uns heute Miles Davis, der einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhundert war. Seine Interpretation des Adagio aus Joaquin Rodrigos "Concerto de Aranjuez" ist legendär. Ich habe sie übrigens zum ersten Mal gehört, als sie in einem Haferkamp-Tatort die Titelmusik war.

Das Album "Sketches of Spain", aus dem diese Aufnahme stammt, gehört in jede Jazzsammlung. Dass dieses Video Miles Davis nicht zeigt, liegt daran, dass Miles Davis 1991 verstorben ist. Die butterweich gespielte Trompete wird durch die Bilder, wie ich finde, jedoch wunderbar unterstützt.


Der "Safari-Minister" ist zurück

Peer Steinbrück bei seiner Ankunft am Frankfurter Flughafen, Foto: BILD

Wie BILD berichtet, hat mein Minister Peer Steinbrück sich in Namibia blendend erholt. Aus mehreren Gründen hat BILD ihm den Titel "Safari-Minister" verliehen. Dass es Urlaub gibt und dass es so viel gibt, störte Herrn Steinbrück bekanntlich im letzten Jahr, als er den Deutschen unterstellte, zu viel Urlaub zu bekommen.

Was aber würde einem deutschen Arbeiter wohl passieren, wenn er seiner Fabrik gerade dann fernbleibt, wenn dort wegen starker Nachfrage im Akkord geschuftet wird? Wir alle können es uns ausmalen.

Das ist beim Herrn Steinbrück natürlich ganz anders. Da können die G7-Finanzminister in Washington tagen und Deutschland hat die EU-Ratspräsidentschaft. Egal, gebucht ist gebucht, sagt er und stellt fest, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Mein demokratisches Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt dagegen zur Zeit überhaupt nicht, Herr Steinbrück. Aus Ihrem Ministerium stammt ein Erlass, der die Koalitionsfreiheit nach Artikel 9 der Grundgesetzes aufhebt. Ihr Ministerium folgt einem Bericht, der den Beschäftigten der Zollverwaltung vorgibt, welche Gewerkschaften sie vertreten dürfen und welche nicht. Damit grenzt das Bundesfinanzministerium gezielt die Gewerkschaft der Polizei aus.

Toleranz in der globalen Welt Ersatz für Gastfreundschaft?

Mit dieser These begeistern mich Wladimir Kaminer und Yuriy Gurzhy in ihrem Beitrag für radiomultikulti. Allwöchentlich kommentieren sie höchst unterhaltsam unsere Gegenwart. In unregelmäßigen Abständen werde ich hier die genialen mp3 verlinken. Heute beginne ich also mit "Toleranz".

Einer für den Tag


Mit "And When I Die" von Blood, Sweat & Tears, der so ganz anders ist, als der Titel ahnen lässt, schicke ich Euch in diesen wunderschönen Sonntag, bei dessen tollen Temperaturen man nicht vor dem Rechner sitzen sollte. Der Mitschnitt aus dem Jahr 1970 ist in Schwarz-Weiß und aus dem japanischen Fernsehen. Es singt also noch der unvergleichliche David Clayton Thomas.



Wiki des Tages

Heute war die Auswahl zum Wiki des Tages wieder einmal sehr schwierig. Leonardo da Vinci und Wilhelm Busch wurden geboren und Hans Eichel wurde Bundesfinanzminister in der Nachfolge von Oskar Lafontaine. Hans Eichel bleibt mir als Zollbeamten eigentlich so in Erinnerung wie die meisten meiner Minister. In Wirklichkeit desinteressiert an den Problemen seiner Zollbeamten. Legendär ist jedoch sein Ausspruch "Wo immer wir auch sparen müssen, bei den Zollkapellen werden wir dies nicht tun", den er sagte, als er im Juni 2005 in Nürnberg einige Takte lang den Dirigentenstab schwingen durfte.

Nein, für heute gibt es etwas, das viel mehr verdient, der Wiki des Tages zu werden: Masada! Die Festung fiel am 15. April 73 n. Chr.

Masada ist bis heute das Symbol für Freiheitswillen. Nach dreijähriger Belagerungszeit zogen es die knapp 1.000 Verteidiger Massadas vor, in den Freitod zu gehen. Sich in die Sklaverei der 15.000 römischen Besatzer zu begeben, kam für sie nicht in Frage.