Montag, 18. Juni 2007

Jethro Tull in Kiel

Knapp 1 1/2 Stunden lang bewies gestern Abend Jethro Tull, warum die Band auch heute vierzig Jahre nach ihrem Start immer noch zum Feinsten gehört, was man sich live anschauen und anhören kann!

Ian Anderson, Martin Barre und Co. verzauberten am Kieler Ostseekai auf der NDR-Bühne das Publikum. Mit unglaublicher Spielfreude und musikalischer Perfektion präsentierten sie sich und ihre Hits. Höhepunkte waren für mich die etwa 10 Minuten lange Version von "Aqualung" und eines sehr freche Interpretation von Leonard Bernsteins "America", während der Martin Barre sogar Jimi Hendrix kopierte. Wer von Jethro Tull nur das legendäre "Locomotive Breath" kannte, wurde gestern auf einer harte Geduldsprobe gestellt. Das Ding gab es als Zugabe. Für mich waren jedoch Stücke wie "Budapest", "Thick As A Brick" oder "Bourre" wesentlich interessanter.

Ian Andersons Show hat sich nicht verändert seit meinem ersten Konzertbesuch im Jahr 1973. Das leicht angewinkelte linke Bein beim Stehen auf dem rechten Bein während seines virtuosen Querflötenspiels ist und bleibt sein "Markenzeichen". Geradezu überschäumende Lebensfreude und wie immer auch etwas koboldhaftes machten auch den Unterschied zu anderen Rockbands ihrer Zeit aus, die sich wie Jethro Tull auf den Bühnen dieser Welt tummeln, ohne jemals deren musikalische Qualität erreichen zu können.

Das Ganze präsentierte der NDR auf seiner Bühne "for free" als Geschenk für die Kieler Woche. Dafür zahle ich doch sogar gerne meine Gebühren.

Mehr Bilder vom Konzert gibt´s übrigens in meinem öffentlichen Picasa-Album.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Neid neid neid, mehr kann ich nicht sagen.

Anonym hat gesagt…

Hi aus Kiel,
musikalisch eine Offenbahrung...ohne Zweifel, aber der Sound auf der N2 Bühne ist eine absolute VOLLKATASTROPHE !!!
Der Tontechniker gehört gefeuert. Diese unmotivierten Milchbubis von Asher Lane (?!) bewiesen zwar, dass Spielfreude und Talent nicht immer analog zum kommerziellen Erfolg verlaufen, durften Ihre seichten Einheitsbrei Popsongs aber wenigstens in annähernd Concert Lautstärke anpreisen !

Wolfgang Dudda hat gesagt…

Asher Lane waren wirklich nicht die Offenbarung, zu der sie vom NDR hochstilisiert wurden. Nichts weiter als Anleihen bei Coldplay vermischt mit Britpop a´la Oasis.

Die Kritik an der Akustik teile ich nicht ganz. Die bassbetonten Teile wurden tatsächlich übetrieben ausgesteuert. Die Querflöte Ian Andersons kam doch aber sauber ´rüber, oder?

Ich denke aber, dass es aufgrund der Umgebung verdammt schwer war, einen optimalen Sound auszusteuern. Links von der Bühne der Hafen, rechts davon der Schlossplatz und gegenüber alles offen. Dat is nich einfach!

Es war aber trotzdem geil!

Anonym hat gesagt…

viel, viel, viel zu leise!