Mittwoch, 11. Juli 2007

Wiki des Tages

Heute vor 111 Jahren wurde Herbert Wehner geboren. Sozialdemokraten seines Kalibers gibt es heute nicht mehr. Das ist auch ein Grund dafür, dass Karriereisten wie Peer Steinbrück ein ums andere Mal sozialdemokratische Grundwerte auf dem Wochenmarkt des Neoliberalismus verkaufen können.

"Onkel Herbert", wie er in der SPD genannt wurde, galt als Zuchtmeister der SPD-Fraktion. Bisweilen brauchte die SPD-Fraktion tatsächlich auch einen Mann, der mit strenger und straffer Hand führte. Die heutige SPD-Bundestagsfraktion hingegen benötigt eher ein Sauerstoffzelt, weil sie wiederbelebt werden muss.

Aber auch der Bundestag braucht lebendige Redner, wie Wehner einer war. Immerhin brachte er es auf die bis heute unerreichte Zahl von 78 (!!!) Ordnungsrufen und wurde mit Sprachschöpfungen wie diesen "Herr Hodentöter" (so nannte er den CDU-Abgeordneten Jürgen Todenhöfer) oder dem legendären "Herr Lüg, Sie wissen nichts und ich weiß auch nichts!" (Wehner meinte mit "Herrn Lüg" den ARD-Reporter Ernst-Dieter Lueg) seinem Ruf gerecht, Gründungsmitglied des Vereins für klare Sprache zu sein.

In den heutigen Bundestagssitzungen geht es so aufregend zu wie bei der Kathederpolonaise im Altenheim mit anschließender Gebisstauschparty...

Herbert, Du fehlst diesem Staat!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gibt es eigentlich überhaupt noch Sozialdemokraten in der SPD?