Montag, 4. Juni 2007

Wiki des Tages

Heute vor 28 Jahren schlug die chinesische Regierung beim Tian'anmen-Massaker mit brutaler Härte die Studentenproteste nieder, die durch die Besetzung des Platzes des Himmlischen Friedens und gleichzeitigem Besuch Michael Gorbatschows in China für die Weltöffentlichkeit sichtbar wurden. Die Zahlen über Tote und Verletzte sind bis heute nicht gesichert, aber es wird von mindestens 300 Toten ausgegangen.

Im Sommer 1989 war ich mehrfach in der damaligen DDR zu Besuch. Wenn wir dort "stasisicher" diskutieren konnten, war immer wieder die Furcht davor, dass die DDR-Oberen die "chinesische Lösung" zur Beseitigung öffentlich sichtbarer Proteste in Betracht ziehen würden, bestimmend in den Gesprächen. Um so mehr ist also der Mut derer anzuerkennen, die ihre Unzufriedenheit mit den Verhältnissen auf Montagdemos und anderswie öffentlich machten.

Blogger können in China nicht anonym bloggen und müssen sich einer Zensur unterwerfen. Die Art der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der westlichen Industriestaaten mit China kann man eigentlich nur als Subvention der Markenpiraterie bezeichnen. Firmen bauen dort Fabriken auf, deren wirtschaftlicher Nutzen schnell erschöpft ist. Anschließend oder auch gerne gleichzeitig kopieren die Chinesen die komplette Fabrikation und überschwemmen den Weltmarkt mit billigen Kopien.

Wer seinem Volk die einfachsten demokratischen Grundrechte verweigert, am Welthandel mit illegalen Produkten teilnimmt und den Klimawandel im Interesse des eigenen wirtschaftlichen Fortschritts außer Acht lässt, ist eine Gefahr. Wenigstens die Marken- und Produktpiraterie wird auf dem G8-Gipfel ja Thema sein...

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